Vitamin D ist eine Besonderheit, denn dieses Vitamin kann nicht nur durch Nahrung aufgenommen, sondern auch vom Körper selbst hergestellt werden. Wieso also ist eine Zufuhr von Vitamin D notwendig?

Die Erklärung ist einfach, die aufgenommene Menge an Vitamin D über die Nahrung ist meist nicht ausreichend. Denn der Bedarf beträgt täglich etwa 400-500 Internationale Einheiten (IE). Diese Menge wird der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und des Forschungs-instituts für Kinderernährung (FKE) empfohlen.
Doch halt! Wenn der Körper dieses Vitamin selbst herstellen kann, wieso kann man das nicht fördern? Der Grund ist, dass der Körper für die Eigensynthese UVB-Licht, also Sonneneinstrahlung, benötigt. Doch die direkte Sonneneinstrahlung ist für Babys gefährlich und sollte möglichst vermieden werden. Der Grund ist, dass der hauteigene Schutzmechanismus der kleinen Menschen noch nicht ausgereift ist. Demnach gilt es, den Vitamin D Bedarf von Babys über die Nahrung zu decken.

Fettreicher Fisch wie Hering oder Makrele liefern nennenswerte Mengen des besonderen Vitamins. Jedoch sind die Verzehrmengen dieser Lebensmittel oft so gering, dass der Bedarf dadurch nur ansatzweise gedeckt wird. Demzufolge hat die Ernährung nur ca. 10 – 20% Anteil an der Vitamin D Versorgung.
Die Ernährungsergänzung von Vitamin D ist durch eine orale Gabe von Tabletten oder Tropfen möglich. Durch die Verabreichung können Störungen im Calcium- und Phosphatstoffwechsel vorgebeugt werden. So kann das Risiko im Säuglings- oder Kleinkindalter an Rachitis zu erkranken gesenkt werden. Auch eine verminderte Muskelkraft und –tonus sowie eine erhöhte Infektanfälligkeit wird vorgebeugt.
Was passiert, wenn ich zu viel Vitamin D gebe? Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für Kinder bis 10 Jahre, demnach auch für Säuglinge, eine Toleranzgrenze von 2000 IE angegeben. Da demnach eine derartige Überdosierung für Säuglinge kaum möglich ist, wird die Durchführung der Nahrungsergänzung von Säuglingen von 400-500 IE dringend empfohlen.
Quellen:
Koletzko B, Bauer C-P, Brönstup A et al.: Säuglingsernährung und Ernährung der stillenden Mutter. Aktualisierte Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie, ein Projekt von IN FORM, Monatsschr Kinderheilkd 3/2013, Springer-Verlag 201
Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (Hrsg.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Vitamin D. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt a. d. Weinstraße, 1. Auflage, 4. Korrigierter Nachdruck (2012)
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